Menlo Park. Facebook, eines der größten Werbe-Unternehmen der Welt, hat in der Vergangenheit seinen Anzeigen-Kunden ermöglicht, gezielt Antisemiten anzusprechen. Nach einem Bericht des US-Portals "ProPublica" konnten für die Vermarktung von Nazi-Andenken oder die Promotion von rechtsradikalen Veranstaltungen die Zielgruppe "Juden-Hasser" ausgewählt werden. Facebook entfernte die Werbe-Kategorie, nachdem "ProPublica" seine Recherchen vorlegte. Die Zielgruppe beruhte auf Angaben, die die Facebook-Anwender über sich selbst machen, etwa über ihren Bildungsweg, Alter und Weltanschauung."ProPublica" konnte Anzeigen für Leute platzieren, die etwa "Nazi Party" als ihren Arbeitgeber eingetragen hatten. Die Zielgruppen seien aber eher klein gewesen, schränkte "ProPublica" ein. Werbung haben man Nutzern anbieten können, wenn diese sich ebenfalls für die NPD interessierten (194 600).Facebook erklärte in einem Blogeintrag, gezielte Werbung auf Basis von Nutzern selbst eingetragener Begriffe werde deaktiviert, bis man Missbrauch verhindern könne. Die Richtlinien untersagten strikt, Menschen wegen ihrer Eigenschaften zu attackieren. Dazu zähle auch die Zugehörigkeit zu einer Religionsgruppe. "Dennoch tauchen immer wieder Inhalte auf, die unsere Standards verletzen. Wir wissen, dass wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben."