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(rns) Drei Jugendliche, 13, 15 und 16 Jahre. Sie suchten "den Kick" und wandten sich an einen 17-Jährigen aus Somalia. Der wusste, wo Rauschgift zu besorgen war: bei einem Bekannten im Asylbewerberheim neben der Ostmarkkaserne. Dort kam den Teenagern auch schon ein 26-Jähriger entgegen und fragte, ob man etwas brauche. Gemeint war Haschisch oder Marihuana. Beides hatte der Iraker bei sich und verkaufte ihnen ein Gramm Haschisch für 15 Euro. Wegen Rauschgifthandels an Minderjährige stand der Mann nun vor dem Schöffengericht.Nach dem Deal hatte sich die Gruppe in den Park nahe einer Kirche begeben, der - so ein Polizeibeamter - als Treffpunkt von Rauschgiftkonsumenten bekannt ist. Deshalb fassten zwei Polizisten auch zu, als der Iraker einen Joint ausgegeben hatte und dieser in der Runde kreiste. Bei dem aus Berlin angereisten Asylbewerber fanden sie noch weitere neun Gramm Cannabisprodukte, verkaufsfertig abgewogen und verpackt. "Erschüttert" sei er gewesen, sagte ein weiterer Polizeibeamter im Zeugenstand, welchen Sprachgebrauch die 13-Jährigen bei ihrer Vernehmung verwendet hatte. Dieser lasse auf lange Erfahrung im Drogenmilieu schließen. In Berlin gemeldet Der Angeklagte verteidigte sich vor Gericht mit dem Einwand, er habe das Alter der Käufer nicht gewusst. Er habe dringend Geld gebraucht, um zurück nach Berlin zu kommen, wo er wohne, seit er vor zehn Monaten nach Deutschland gekommen ist.Landgerichtsarzt Dr. Bruno Rieder hatte den alkoholkranken Mann psychiatrisch untersucht. Der 26-Jährige habe angeben, in Erbil (Irak) bei einem Bombenattentat verletzt worden zu sein. Er habe dann sein Haus verkauft und abzüglich des Schleuserlohns von 5900 Euro noch 6000 Euro übrig gehabt. Diese habe er inzwischen für den Konsum aller möglichen Drogen - Extasy, Crystal, Heroin, Haschisch, Marihuana - verbraucht. Wenn auch die Angaben des Irakers, der kein Wort Deutsch spricht, nur "begrenzt nachvollziehbar"...