![Erika Steinbach rechnet mit Angela Merkel ab. Bild: dpa]()
Die umstrittene Politikerin Erika Steinbach sorgte am Wochenende für einen Paukenschlag: Nach 42 Jahren verlässt sie die CDU und keilt dabei heftig gegen die Bundeskanzlerin.Berlin/Frankfurt. Aus tiefer Enttäuschung über die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel tritt die Bundestagsabgeordnete aus der CDU aus. Sie würde heute weder in die CDU eintreten noch die Partei wählen, schrieb die 73-Jährige am Sonntag in einer fünfseitigen Erklärung. Die konservative Politikerin rechnet darin mit Merkel ab und wirft ihr vor, durch fortgesetzten Rechtsbruch Deutschland und der CDU "massiv geschadet" zu haben. "Ich bleibe parteilos" Auch die Unionsfraktion im Bundestag verlässt Steinbach, behält aber ihr Abgeordnetenmandat. "Ich bleibe parteilos", sagte sie der "Bild-Zeitung". Positiv äußerte sich Steinbach, die jahrelang Präsidentin des Bundes der Vertriebenen war, über die AfD. Die rechtspopulistische Partei lud sie umgehend zum Eintritt ein.Steinbach ist Sprecherin für Menschenrechte ihrer Fraktion und gehört dem Fraktionsvorstand sowie dem CDU-Bundesvorstand an. Sie sitzt seit 1990 für den Wahlkreis Frankfurt am Main II im Bundestag. Steinbach hatte bereits im August angekündigt, bei der Bundestagswahl im Herbst nicht mehr anzutreten. Sie schrieb zur Begründung ihres Austritts aus der Partei und der Bundestagsfraktion, Merkel entscheide notfalls "auch unter Außerachtlassung von Recht und Gesetz". "Sowohl der ökonomische als auch der kulturelle Schaden sind für Deutschland ohne Beispiel und in ihrem Ausmaß noch überhaupt nicht in vollem Umfang abschätzbar." Tauber giftet zurück Die Bundeskanzlerin hat sich zu Steinbachs Vorwürfen bislang nicht geäußert. CDU-Generalsekretär Peter Tauber kritisierte jedoch die Art und Weise des Austritts scharf: "Maßlose und unberechtigte Vorwürfe über die Medien und nicht im direkten Gespräch zu verbreiten, ist nicht konservativ."