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Kennametal ist ein amerikanischer Werkzeughersteller mit Sitz in Pennsylvania. Der Konzern unterhält in der Oberpfalz drei florierende Produktionsstätten. Sie erhielten aus heiterem Himmel die Anweisung, die Belegschaft um zehn Prozent zu verringern. Die Arbeiter sind fassungslos.Nabburg/Vohenstrauß. Dass die Hiobsbotschaft auch andere Kennametal-Betriebe trifft, macht die Sache für die Oberpfälzer nicht tröstlicher. "Von 11 000 Arbeitsplätzen weltweit sollen 1000 abgebaut werden", wusste Udo Fechtner, der 2. Bevollmächtigte der IG Metall Amberg. Er hatte am Montag zusammen mit den Betriebsräten der Kennametal-Werke in Nabburg und Vohenstrauß zu einer Pressekonferenz geladen, um die Lage zu schildern.Das Unternehmen produziert Schneidwerkzeuge aus Hartmetall für Werkzeugmaschinen, Bergbau und Straßenbau, die Geschäfte laufen vergleichsweise gut. In der Oberpfalz waren Überstunden nichts ungewöhnliches, um die zahlreichen Aufträge über die Bühne zu bringen. Es wurden und werden auch hohe Millionenbeträge in die Oberpfälzer Betriebe investiert, um die Maschinen auf dem neuesten Stand zu halten.Vertreten ist Kennametal in der Region mit einem Werk in Vohenstrauß (340 Beschäftigte) und zwei Werken in Nabburg - Kennametal Steel mit 303 Beschäftigten und 13 Leiharbeitern und Kennametal Fine Machining mit etwa 250 Beschäftigten.Ron Defeo, seit Februar Vorstandsvorsitzender des Konzerns, hat bereits im Juli bekannt gegeben, dass massiv Arbeitsplätze abgebaut werden. Der Hintergrund: Der Konzern weist im letzten Geschäftsjahr erneut ein Minus aus, insgesamt 175 Millionen Dollar. "Da muss man als Konzernvorstand handeln und Entlassungen und Personalabbau kommen an der Wall-Street immer gut an - der Aktienkurs konnte prompt gehalten werden", urteilte Udo Fechtner. Dabei seien die Verluste des Konzerns im letzten Geschäftsjahr wieder eine Folge der hohen Abschreibungen und der Managementfehler. Ziel: 1000 Leute weniger...