![]()
Als Ludwig Bäuml in sein Haus einzog, sah er den Himmel. Und zwar durch das kaputte Dach. Der Künstler kennt solch doppeldeutige Situationen. Seit er sich vor gut 30 Jahren das "Bertholdshofener Schlösschen" in Kallmünz unter die Fittiche genommen hat, lebt er zwischen immenser Herausforderung und dem Gefühl "das ist es einfach!"
Letzteres überwog allerdings während all der Renovierungsarbeiten, die ein 500 Jahre altes Schatzkästchen so mit sich bringt. Gut ist das Gefühl vor allem jetzt. "Wir sind fertig", kann Ludwig Bäuml nun sagen. Endlich. Auch das Bayerische Staatsministerium würdigt die besonderen Verdienste Bäumls um den Erhalt des Baudenkmals. Unlängst erhielt der Künstler und Hausbesitzer dafür den Denkmalpreis 2016 der Hypo-Kulturstiftung. "Für den besonderen Einsatz um den Erhalt unseres kulturellen Erbes", so die Begründung.
Eng und muffig
Keine Frage, der Erhalt des Bertholdshofener Schlösschens ist erst einmal gesichert. Das Dach ist dicht, die Sonne strahlt den ganzen Tag über in die Räume und das Haus verströmt eine heimelige und höchst individuelle Atmosphäre. Das meiste davon war schwer zu erahnen, als Bäuml und seine Frau das Haus 1987 zum ersten Mal sahen. "Alles war eng und muffig. Die Räume waren klein und die ganze alte Bausubstanz war verputzt." Ludwig Bäuml kann sich kaum mehr vorstellen, in welchem Zustand das Gebäude ganz am Anfang war.Einen Denkmalpreis hätten die türkische Großfamilie und die alte Frau, die das Anwesen damals bewohnten, mit Sicherheit nicht erhalten. Ludwig Bäuml dagegen schon. Und das ist der Grund, warum er heute aus tiefstem Herzen sagen kann: "Das hat mich sehr gefreut!" All die Mühen und Plagen - sie haben sich gelohnt. In der Münchner Residenz hat der Künstler den Preis unlängst von Staatssekretär Bernd Sibler entgegengenommen. Die Auszeichnung wurde dort an drei dotierte und zwei undotierte Sieger ausgehändigt, die...