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Gerhard Kardinal Müller für „den mühsamen Weg“

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Kardinal Gerhard Ludwig Müller. Für 1,3 Milliarden Katholiken in aller Welt definiert Gerhard Kardinal Müller, die Wahrheit im Glauben. Der ehemalige Bischof von Regensburg ist seit 2012 der Chefdogmatiker des Vatikans. Im Exklusiv-Interview mit Oberpfalz-Medien und onetz.de bezieht der Präfekt der Glaubenskongregation eindeutig Stellung. Sehr geehrter Herr Kardinal, Sie üben in Ihrem Buch (S. 234/235) heftige Kritik an der "sozial zersetzenden Einstellung einer kleinen Finanz- und Unternehmerelite", die schließlich auch die politische Macht auf sich konzentriere, "um die Regeln der nationalen Ökonomie zu Ihren Gunsten zu manipulieren (…)". Bezieht sich diese Kritik auf Milliardäre,  internationale Großkonzerne und Banken? Wie beurteilen Sie vor diesem Hintergrund den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl? Gerhard Kardinal Müller: Die ungerechte Verteilung der Güter der Erde und der Erträge der Volkswirtschaften ist eine Tatsache. Viele Millionen Menschen spüren das am eigenen Leib. Wenn in manchen Kontinenten mehr als die Hälfte der Bevölkerung unter dem Niveau der Menschenwürde ihr Dasein fristen muss, geht das auf moralisches Versagen zurück. Ohne auf die US-Wahlen direkt eingehen zu wollen, muss doch die ethische Dimension jeder Politik angesprochen werden. Es geht nie gut, wenn nur Geld und Macht das Maß aller Dinge sind. Wie brauchen Verantwortliche in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, in der Kultur und den Medien, die das Gemeinwohl zum Kriterium ihrer Analysen und Entscheidungen machen.   Sie stellen die außerordentliche Bedeutung Ungarns für das Christentum dar (S. 250) - und zitieren den Hl. Stephan, "Fremde und Ausländer ins Land zu holen, denn schwach und fragil ist das Reich, das nur eine Sprache und Sitte hat". Ist dieses Zitat eine Art Mahnung, denn aktuell schottet sich Ungarn durch Viktor Orban massiv gegen Flüchtlinge ab? Gerhard Kardinal Müller: Die mittelalterlichen Herrschaftsgebilde waren nie oder selten Nationalstaaten, wie wir...

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